Vom Start weg lieferte sich das pinkfarbene Boot der Deutschen mit Schlagmann Max Rendschmidt (Essen), Routinier Ronald Rauhe (Potsdam), Liebscher an Position drei und Max Lemke (Potsdam) dahinter ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit den starken Spaniern auf der rechten Nachbarbahn. Bei Halbzeit hatten die Iberer die Bootsspitze knapp einen Meter in Front, doch das DKV-Flaggschiff behielt die Ruhe und holte mit einem Zwischenspurt nach 300 Metern Stück für Stück auf. Das spanische Team konnte zunächst noch einmal dagegenhalten, aber knapp 100 Meter vor dem Ziel eroberte das deutsche Quartett, für das Rendschmidt die Schlagzahl noch einmal nach oben trieb, die Spitze und brachte einen knappen Vorsprung von 0,226 Sekunden ins Ziel. Dahinter fuhr die Slowakei auf den Bronzerang.

„Wir haben versucht, unseren Plan in den letzten Tagen aufzubauen, minutiös aufzuschreiben, um dann heute früh beim Aufstehen zu wissen, was passiert in der nächsten Minute. Wir haben uns gut gefühlt, natürlich mussten wir das dann auch noch runterbringen“, schilderte der 28-jährige Liebscher. „Das war vielleicht nicht ganz so einfach, wie wir uns das gewünscht hätten, aber das war uns auch vorher klar. Unglaublich, dass es dann auf so einen Fight hinausläuft.“

Im strömenden Regen auf dem Sea Forest Waterway waren zuvor die deutschen Frauen knapp an den Medaillen vorbei auf Rang fünf gefahren. Der Kajak-Vierer mit den beiden Leipzigerinnen Melanie Gebhardt und Tina Dietze, Sabrina Hering-Pradler (Hannover) und Jule Hake (Lünen) griff im Endspurt noch einmal an, konnte aber keine Position mehr gut machen. Olympiasiegerinnen über die 500 Meter wurden die Ungarinnen, die sich klar vor Belarus und Polen behaupteten. „Wir brauchen uns nicht zu verstecken“, sagte Schlagfrau Hering-Pradler, „wir haben gekämpft wie die Löwen und sind ein sehr, sehr gutes Rennen gefahren. Wir blicken nach vorn, in drei Jahren ist Paris.“

Bahnsprinter Stefan Bötticher ist am Sonntag als letzter sächsischer Teilnehmer der Spiele in Japan im Einsatz. Im Kampfsprint Keirin qualifizierte sich der Chemnitzer als Zweiter seines Hoffnungslaufs für das Viertelfinale am Olympia-Schlusstag (3:34 MESZ).

Ergebnisse

Kanu-Rennsport, Frauen Kajak-Vierer 500m, Finale

1.UngarnHUN1:35,463
2.BelarusBLR1:36,073
3.PolenPOL1:36,445
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5.DeutschlandGER1:37,243

Kanu-Rennsport, Männer Kajak-Vierer 500m, Finale

1.DeutschlandGER1:22,219
2.SpanienESP1:22,445
3.SlowakeiSVK1:23,534

Vorschau

Zeitplan am 8. August 2021

03:24Radsport (Bahn)Männer Keirin - ViertelfinaleStefan Bötticher
04:09Radsport (Bahn)Männer Keirin - Halbfinale 
04:51Radsport (Bahn)Männer Keirin - um Platz 7-12 
05:00Radsport (Bahn)Männer Keirin - Finale 
13:00 Abschlussfeier 

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