„Die Sportministerkonferenz setzt sich nachdrücklich dafür ein, dass Perspektiven für einen vielfältigen Sport während und nach den coronabedingten Beschränkungen gesichert werden“, sagte Roger Lewentz, Minister des Innern und für Sport in Rheinland-Pfalz, der die online organisierte Sportministerkonferenz (SMK) leitete.

„Die Pandemie verlangt den Vereinen auf allen Ebenen viel ab, für manche ist sie existenzbedrohend“, sagte Lewentz. „Bund und Länder dürfen die Vereine und die selbstständigen im Sport jetzt nicht im Regen stehen lassen.“ Sie böten „unverzichtbare Strukturen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt, die Integration und für die Gesundheitsförderung ganz weitgehend auf ehrenamtlicher Basis“. Bund und Länder müssten daher alles daransetzen, diese Strukturen in der Pandemie zu erhalten, damit sie sich nach der Pandemie wieder voll entfalten könnten.

Schulsport umsetzen

Die SMK betont darüber hinaus die besondere Bedeutung des Sports als Schulfach und bittet darum, den Schulsport im vorgesehenen Umfang umzusetzen, besonders in Zeiten pandemiebedingter Verbote und Einschränkungen für Vereinsangebote. „Wir wissen um die besondere Bedeutung von Sport und Bewegung für die Gesundheit und die psychomotorische Entwicklung von Kindern und Jugendlichen“, sagte Minister Lewentz. „Daher sehen wir den Beschluss der Kultusministerkonferenz als gute Grundlage, in Schulen eine stabile Zusammensetzung von Gruppen vorzugeben und so das Abstandsgebot grundsätzlich aufzuheben, damit Sport in der Schule auch in Krisenzeiten ausgeübt werden kann.“

 „Bremer Erklärung“

Mit einer Reihe an Anregungen und Empfehlungen wendet sich die SMK mit der „Bremer Erklärung“ an Vereine und Verbände, die Vielfalt an geschlechtlichen Identitäten und sexuellen Orientierungen anzuerkennen. Dazu gehört unter anderem, Satzungen, Verhaltenskodizes oder Richtlinien in Vereinen und Verbänden so zu fassen, dass sie den wertschätzenden und diskriminierungsfreien Umgang in ihren Strukturen fördern. Es gelte eine offene Haltung einzunehmen, um Menschen jeglicher sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität den Weg in die Einrichtungen, Vereine und Verbände zu erleichtern und Ausgrenzung vorzubeugen.

Prävention von sexualisierter Gewalt im Sport

Die SMK fordert den organisierten Sport auf, Maßnahmen zu ergreifen, um sexueller Gewalt und Machtmissbrauch angemessen entgegenzuwirken. Die Institutionen des organisierten Sports sollten dazu verbindliche Schritte zur Prävention von sexualisierter Gewalt im Sport angehen und ein Netz von qualifizierten Ansprechpersonen für Betroffene und ihre Angehörigen knüpfen, an die Betroffene sich bei Bedarf vertrauensvoll wenden können.

Haltung gegen Rassismus

Die SMK verurteilt jedwede Form von Rassismus im Sport und stellt sich an die Seite der Athletinnen und Athleten sowie der Verbände beim Kampf gegen Rassismus im Sport. Sie ermuntert die Verbände, dies im Dialog mit den Athletinnen und Athleten zu tun. Wörtlich heißt es in dem Beschluss: „Die SMK begrüßt alle Initiativen aus dem Bereich des Sports, die sich gegen Rassismus einsetzen.“

Stärkung der Dopingprävention in den Ländern

Die SMK will zudem die Dopingprävention in den Ländern langfristig ausbauen und „den Schwerpunkt auf präventive Maßnahmen legen, um insbesondere Nachwuchsleistungssportlerinnen und Nachwuchsleistungssportler besser und nachhaltig zu schützen“. Die Sportministerinnen und -minister der Länder verständigten sich daher auf die gemeinsame Absicht, ab dem Jahr 2022 höhere Finanzmittel für die Dopingprävention in den Sporthaushalten anzustreben, um die Nationale Anti Doping Agentur (NADA) entsprechend auszustatten.

Sportveranstaltungen und Spitzensportförderung

Internationale Sportveranstaltungen sind nach Auffassung der Sportministerinnen und -minister von großer Bedeutung „für die gesamtstaatliche Repräsentation“. Vor diesem Hintergrund unterstützt die SMK die Bereitschaft des Bundes, in den kommenden Jahren eine Reihe großer Sportveranstaltungen mit erheblichen finanziellen Mitteln maßgeblich zu unterstützen. Die Länder erklärten ihre Bereitschaft, „weiterhin nach besten Kräften an der Ausrichtung von Sportgroßveranstaltungen mitzuwirken.“ Darüber hinaus fordern die Länder den Bund auf, seine Mittel im Bereich der Baumaßnahmen für den Spitzensport zu erhöhen.

Quelle: SMK