Denn ein Aspekt, den es bei der Chancengleichheit gleichermaßen zu berücksichtigen gilt wie einen offenen Zugang für Jung und Alt, Einheimische wie Zugewanderte, Sportler*innen mit Handicap und solche ohne Einschränkungen, ist der Umgang mit der geschlechtlichen Vielfalt im Sport.

Denn neben der sexuellen Vielfalt – etwa homo- oder bisexuell – gibt es auch eine geschlechtliche Vielfalt. Und für diese muss der Sport ebenso offen sein, wie für alle anderen Personen auch. Ziel sollte es sein, zukünftig den Sport so fair wie möglich zu organisieren und weiter zu denken, als in den klassischen Geschlechtskategorien weiblich und männlich.

Menschen mit den Geschlechtseinträgen „divers“ oder „offen“ können unter anderem non-binär, inter- oder transsexuell sein. Damit kann eine Geschlechtsidentität „zwischen“, „sowohl-als-auch“, „weder-noch“ oder „jenseits von“ weiblich und männlich gemeint sein. Und genau diesen Personen gilt es den Zugang zum Sport und in den Verein zu erleichtern und sie insbesondere vor Ausgrenzung und Anfeindungen zu schützen.

Mit einem Workshop zum Thema „(Platz für) Geschlechtliche Vielfalt im Sport“ haben sich die Mitarbeiter*innen des LSB in Kooperation mit dem Bildungswerk des LSB Sachsen am Donnerstag intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt und über erste inklusive Maßnahmen diskutiert. An Ideen hat es dabei nicht gemangelt. Und so wird es nun Aufgabe sein, diese Schritt für Schritt zu validieren, evaluieren und in den Sächsischen Sport zu tragen.

Mit dem Ergebnis der Schulung zufrieden zeigten sich auch die Referent*innen Vera Ohlendorf (LAG Queeres Netzwerk Sachsen e.V.) und Nick Heinz (Trans-Inter-Aktiv Mitteldeutschland e.V.). Sie sagten: „Spätestens seit dem Bundesverfassungsgerichtsurteil ist klar, dass es mehr als zwei Geschlechter gibt und auch der Sport muss diese Tatsache in jeder Hinsicht anerkennen. Es braucht wirksame inklusive Maßnahmen, die es allen Menschen erlauben, diskriminierungsfrei Sport zu treiben, an Wettkämpfen teilzunehmen und die entsprechenden Räume zu nutzen. Toll, dass der LSB hier einen Prozess beginnt und Barrieren abbaut!“

„Demokratisch kommunizieren – Umgang mit Widerständen in der Bildungsarbeit"

Ebenfalls eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Bildungswerk des LSB Sachsen zu einem wichtigen gesellschaftlichen Thema führte bereits am Mittwoch das Programm "Integration durch Sport" im Landessportbund Sachsen durch. Teilnehmende an der von Mandy Merker (Verein AKTION ZIVILCOURAGE e.V.) geleiteten digitalen Referent*innenschulung waren die ehrenamtlichen Referent*innen des Programms. Im Zentrum stand hierbei das Thema „Demokratisch kommunizieren – Umgang mit Widerständen in der Bildungsarbeit" - insbesondere bei gesellschaftspolitischen Themen.

Ausgangspunkt der Schulung war der Wunsch nach Strategien für den Umgang mit Ängsten und Widerständen von Teilnehmenden und auch den persönlichen Widerständen gegen bestimmte Themen, Handlungen und Meinungen. Zudem wurden den Teilnehmenden Handlungsoptionen aufgezeigt, wie es möglich ist, in Diskussionen mit stark gegensätzlichen Meinungen zu einem für beide Seiten zufriedenstellenden Ergebnis zu kommen.

Im Anschluss fasste Mandy Merker zusammen: "Als Referierende hatte ich sehr viel Freude und Lust am heutigen Onlineseminar zum Thema ‚Umgang mit Widerständen‘. Die Teilnehmenden haben viele Beispiele gebracht und gegenseitig weitere Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt. Ich bin sehr beeindruckt mit welchem Enthusiasmus und Professionalität sie demokratische Werte und Haltungen in die Gruppen tragen."