Nicht nur die Athletinnen und Athleten stehen jede Saison vor neuen Herausforderungen – zunehmend geraten auch die Wintersportstätten im Leistungssport unter Druck. Unter dem Motto „Die stillen Helden im Hintergrund“ begann die Ehrungsveranstaltung für alle Interessierten mit einer Diskussionsrunde um den dreifachen Spagat der Sportstätten zwischen Tradition und Klimawandel, Trainingsstätte und Wirtschaftlichkeit sowie Großveranstaltungen und Regionalität.

Anschließend würdigte Sportminister Armin Schuster nach einer Begrüßung durch Landtagspräsident Alexander Dierks die erfolgreichen Athletinnen und Athleten: „Teamfähigkeit, Respekt und Fairness sind Werte, auf die es ankommt und die Sport einzigartig vermittelt. Sport ist von großer Bedeutung für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt. Wir ehren nicht nur erfolgreiche Athleten, sondern sächsische Vorbilder im Spitzenbereich. Sie motivieren und inspirieren viele junge Menschen. Ich gratuliere Ihnen zu Ihren herausragenden Leistungen in dieser Wintersportsaison.“

Klaus-Ulrich Mau, LSB-Vizepräsident für Leistungssport, betonte in seinem Grußwort: „Leistung entsteht nicht im luftleeren Raum. Sie ist das Ergebnis von harter Arbeit, Entbehrung, Disziplin – aber auch von Begeisterung, Teamgeist und Hoffnung. Leistung braucht Raum, Anerkennung und sie braucht eine Struktur, die sie möglich macht. Sachsen ist und bleibt hoffentlich auch in Zukunft ein Sportland.“

Internationale Erfolge in Nachwuchs und Spitze

Insgesamt gewannen die sächsischen Leistungssportlerinnen und Leistungssportler in der vergangenen Wintersaison 15-mal Gold, zwölfmal Silber und zehnmal Bronze. Zudem gab es 31 weitere Top-10-Platzierungen und vier Weltcup-Gesamtsiege.

Zu den erfolgreichsten Aktiven zählte unter anderem Bob-Überflieger Francesco Friedrich, der gemeinsam mit seinem Team (Alexander Schüller, Matthias Sommer und Felix Straub) auch 2025 die Doppel-Weltmeisterkrone und den Doppel-Gesamtweltcup holte, sowohl im 4er- als auch im 2er-Bob.

Auch die Rennrodlerinnen Julia Taubitz und Jessica Degenhardt blicken auf eine extrem erfolgreiche Saison zurück: Taubitz errang drei WM- und einen EM-Titel sowie die Weltcup-Gesamtsiege im Sprint und Einzel. Degenhardt holte sich bei der Weltmeisterschaft einen kompletten Medaillensatz und erzielte zahlreiche Erfolge bei der EM sowie im Gesamtweltcup.

Die sächsischen Nachwuchsathletinnen und -athleten lieferten ebenfalls herausragende Ergebnisse: Rennrodler Liron Raimer und Silas Sartor, Bobsportler Alexander Czudaj mit seinem Team, Biathletin Alma Siegismund, Skispringerinnen Lia Böhme und Julina Kreibich sowie die Nordische Kombiniererin Ronja Loh – sie alle wurden Juniorenweltmeister.

Sportnachwuchs mit Olympia-Perspektive

Mit diesen Erfolgen vor Augen berief die Stiftung Sporthilfe Sachsen neun junge Sportlerinnen und Sportler in ihr Team „Talente für Olympia“. Besonders vielversprechender Sportnachwuchs soll so mit Perspektive für die jeweils übernächsten Olympischen Spiele gefördert werden, die Athletinnen und Athleten erhalten ein Jahr lang eine monatliche finanzielle Unterstützung. Viele ehemalige Teammitglieder zählen heute zur Weltspitze. So gehörten einst auch Eric Frenzel, Sophie Scheder oder Tom Liebscher-Lucz dem Förderkreis an.

Ins diesjährige Team „Talente für Olympia“ wurden berufen: Clemens Böhme (Biathlon), Tizian Grancagnolo (Rennrodeln), Elena Günther (Skeleton), Finn Hoffmann (Skilanglauf), Paula Kuhnt-Torzewski (Short Track), Maximilian Rau (Eisschnelllauf), Luise Röder (Rennrodeln), Johann Unger (Nordische Kombination), Jara Wabner (Eiskunstlauf)

Zertifikate für Trainerinnen und Trainer im Nachwuchsleistungssport

Ohne sie wären die sportlichen Erfolge in Nachwuchs und Spitze undenkbar: Trainerinnen und Trainer sind Mentoren, Motivatoren, Strategen und Menschenkenner zugleich. Um diesen wichtigen Beruf weiter zu stärken und auszubauen, startete 2024 an der Universität Leipzig der erste berufsbegleitende Zertifikatskurs „Trainer:in im Nachwuchsleistungssport“. In Kooperation mit dem Landessportbund Sachsen hatten hier 20 bereits in der Praxis tätige Trainerinnen und Trainern die Möglichkeit, sich mit den wissenschaftlichen Grundlagen für die Betreuung von Nachwuchsleistungssportlerinnen und -sportlern auseinanderzusetzen.

Dieser erste Jahrgang hat nun nicht nur den Kurs erfolgreich abgeschlossen, sondern erreichte parallel dazu bereits beachtliche Erfolge: Sechs Teilnehmenden gelangen mit ihren Schützlingen Nominierungen zur Junioren-EM und -WM sowie sogar zwei Podestplatzierungen bei diesen internationalen Wettkämpfen. Die Zertifikate übergaben der Studiendekan der Sportwissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig, Prof. Dr. Thomas Wendeborn, sowie die Studiengangsleiterin Prof. Dr. Maren Witt.