Der Sommer 2024 stand im Zeichen der Olympischen und Paralympischen Spiele in Paris, die leistungsmäßig und emotional das sportliche Highlight des Jahres bildeten. Alle sächsischen Starterinnen und Starter wurden bereits beim Olympiaempfang in der sächsischen Staatskanzlei für ihre Leistungen geehrt. Im Hygiene-Museum standen somit vor allem die Aktiven im Fokus, die nicht bei Olympia teilgenommen haben, also Welt- und Europameister*innen nichtolympischer Sportarten – von Beachhandball über Finswimming bis Para Kegeln – sowie alle Medaillengewinner*innen internationaler Nachwuchsmeisterschaften und im Masters-Bereich.
Insgesamt 97 Medaillen konnten diese sächsischen Sportlerinnen und Sportler in der vergangenen Sommersaison sammeln: 21-mal Gold, 33-mal Silber und 43-mal Bronze. Dazu gab es 163 Platzierungen auf den Ranglistenplätzen vier bis zehn zu verzeichnen. Besonders bemerkenswert ist die Vielfalt der Erfolge, welche in insgesamt 22 Sportarten errungen werden konnten.
Glückwünsche aus der Politik
Klaus-Ulrich Mau, LSB-Vizepräsident für Leistungssport, gratulierte bei der Veranstaltung allen erfolgreichen Aktiven sowie ihren Trainerinnen und Trainern: „Besonders hervorzuheben ist der starke sächsische Sportnachwuchs, der auch in der vergangenen Saison mit 72 gewonnenen Medaillen wieder ein beeindruckendes Ergebnis erzielt hat. Nun gilt es, an diese Erfolge anzuschließen und sie als verdiente Zwischenetappe auf dem Weg zu zukünftigen Spitzenleistungen zu betrachten. Für diesen schwierigen Übergang sind wie für alle sportlichen Erfolge unsere Trainerinnen und Trainer unverzichtbar. Damit Sachsen auch in Zukunft ein Sportland bleibt, werden wir uns weiter für eine exzellente Ausbildung und angemessene Vergütung unserer gesamten Trainerschaft einsetzen!“
Dr. Frank Pfeil, Staatssekretär des Innern: „Disziplin, Leidenschaft, Talent und vor allem Ehrgeiz stehen hinter den herausragenden Leistungen unserer Athleten. Mit dieser Ehrung sagen wir von Herzen Danke und feiern die ausgezeichneten Erfolge für Deutschland und den Freistaat. Dies schließt vor allem die Menschen mit ein, die an der Seite der Athleten stehen: Unterstützer, Familie und vor allem die Trainer. Um auch in Zukunft Top-Platzierungen für Sachsen zu erreichen, arbeiten wir weiter an den dafür erforderlichen Rahmenbedingungen. Dazu zählt unter anderem auch die akademische Trainerausbildung.“
Internationale Erfolge in Nachwuchs und Spitze
Die sächsischen Sportlerinnen und Sportler der nicht-olympischen Sommersportarten können auf eine erfolgreiche Sommersaison zurückschauen. Justus Mörstedt wurde Doppelweltmeister im Finswimming, auch das gesamte Finswimming Team Sachsen hat sich aussichtsreich für die World Games im kommenden Jahr positioniert. Für Nele Kurzke, Weltmeisterin im Beach-Handball, geht es im kommenden Jahr ebenfalls zu den World Games. Zwei weitere Sportlerinnen aus dem Freistaat dürfen sich mit dem Europameisterinnen-Titel schmücken: Slalom-Kanutin Andrea Herzog bewies ihr Können nach der verpassten Olympia-Qualifikation und Triathletin Caroline Pohle dominierte eindrucksvoll über die 70.3-Mitteldistanz.
Im Nachwuchsbereich hervorzuheben sind die Leistungen im Kanu-Rennsport sowie -Slalom, im Radsport, Schwimmen und Wasserspringen. Besonders herausragende Einzelleistungen erbrachten hier beispielsweise die U23-Weltmeister im Kanu-Rennsport, Tobias Hammer und Estella Damm, sowie Lykka Strobel als Juniorenweltmeisterin. Weiteres Edelmetall in den Freistaat holten unter anderem Felix Thomas Krones, Juniorenweltmeister Rudern im Doppelvierer, sowie die Junioreneuropameister Colin Rudolph und Anastasia Kuniß im Radrennsport und Annette Wehrmann im Kanu-Marathon (U23).
Im Masters-Bereich wurden ebenfalls reichlich Titel gesammelt: 20 sächsische Weltmeisterinnen und Weltmeister in den Sportarten Finswimming, Schwimmen, Wasserspringen, Hockey, Leichtathletik und Kanu-Marathon wurden in der vergangenen Sommersaison gekürt. Besonders hervorzuheben sind der siebenfache Weltmeister Hans Gerd Pietzsch im Finswimming in der Altersklasse bis 80, der vierfach-Weltmeister im Wasserspringen Erik Seibt in der AK 50 sowie die fünffache Schwimm-Weltmeisterin Alisa Fatum in der AK 25 - was auch altersmäßig die ganze Bandbreite des sächsischen Mastersports zeigt.
Finswimmer im Goldenen Buch des Sports
Auch eine Ein- und eine Austragung im Goldenen Buch des Sports standen auf dem Programm des Abends. In dem Band werden seit 1999 alle sächsischen Olympia- und Paralympics-Medaillengewinne sowie Weltmeistertitel festgehalten. Die Eintragung war im Rahmen der heutigen Ehrung Justus Mörstedt vorbehalten: Der Doppel-Weltmeister im Finswimming hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich in den Medaillenrängen nach vorn gearbeitet und sich nun in Bestform gezeigt. Und das bei anspruchsvollen Wettkampfbedingungen von knapp 40 Grad und einem Medizinstudium, das er parallel zu seiner sportlichen Karriere absolviert.
Die symbolhaften „Austragungen“ aus dem Goldenen Buch ehren erfolgreiche sächsische Athletinnen und Athleten, die ihre sportliche Karriere beendet haben. In einem feierlichen Rahmen werden hierbei mit einem letzten Eintrag nochmal alle Leistungen der gesamten sportlichen Laufbahn zusammengefasst. Diese besondere Ehre wurde am Montagabend einer sächsischen Instanz im Finswimming und Orientierungstauchen zuteil: Daniel Sonnekalb schaut auf eine beeindruckende Erfolgsbilanz von über 20 Jahren Bundeskaderstatus mit insgesamt 25 WM- und EM-Medaillen zurück. Mit 52 Jahren beendete er nun seine sportliche Laufbahn.
Mit Erfolgen wie diesen vor Augen wurde im Rahmen der Veranstaltung das Team „Talente für Olympia“ durch die Stiftung Sporthilfe Sachsen berufen: 22 junge Sportlerinnen und Sportler aus insgesamt 15 Sportarten werden dieses Jahr durch das bereits seit mehr als einem Jahrzehnt bestehende Nachwuchsförderprojekt unterstützt.