Die landesweite Umfrage nach Sachsens Sportler, Sportlerin und Mannschaft des Jahres wurde inzwischen zum 30. Mal durchgeführt. In das Gesamtergebnis floss neben den Stimmen der sächsischen Sportfans in einer Online-Umfrage auch das Votum der sächsischen Sportjournalistinnen und -journalisten ein, sowie das des LSB-Landesausschusses für Leistungssport.

Die Erfolgreichsten des Abends waren alte Bekannte: Eric Frenzel errang in diesem Jahr bereits seinen achten Umfragesieg, Denise Herrmann-Wick sicherte sich zum dritten Mal den Titel als Sachsens Sportlerin des Jahres. Das Bobteam um Francesco Friedrich konnte sich zum fünften Mal in Folge als Mannschaft des Jahres bei der sächsischen Sportlerumfrage durchsetzen.

LSB-Vizepräsidentin Angela Geyer eröffnete die Veranstaltung im Kraftverkehr Chemnitz. Sie würdigte die Umfragesieger*innen als Aushängeschilder für den sächsischen Sport: „Die Geehrten des heutigen Abends haben sowohl das breite Sportpublikum als auch unsere Experten überzeugt: Mit herausragenden Leistungen haben sie im vergangenen Jahr von sich reden gemacht und das Sportland Sachsen über die Grenzen des Freistaats hinaus sehr erfolgreich in ihren Disziplinen vertreten. Mit Fleiß, Zielstrebigkeit und Engagement sind sie Vorbilder für den Sportnachwuchs und Identifikationsfiguren für viele Menschen in Sachsen.“

Unter dem anerkennenden Beifall des Publikums verabschiedete LSB-Hauptgeschäftsführer Christian Dahms drei verdiente sächsische Athletinnen und Athleten, die ihre leistungssportliche Laufbahn beendet haben und auf erfolgreiche Karrieren zurückblicken können: die Shorttrackerin Anna Seidel sowie die Bobsportler Martin Grothkopp und Nico Walther.

Insgesamt gewannen die Aktiven aus dem Freistaat bei internationalen Wettkämpfen im vergangenen Jahr 170 Medaillen, davon 54x Gold, 56x Silber sowie 177 Top-10-Platzierungen (davon 33x 4. Plätze).

Die Sieger*innen in den Umfrage-Kategorien

Sachsens Sportler des Jahres 2023 ist Eric Frenzel vom SSV Geyer. Der ehemalige nordische Kombinierer und mehrfache Olympiasieger ist längst eine Wintersportlegende und aktuell bei der sächsischen Sportlerwahl ungeschlagen. Kein anderer Sportler holte sich so oft die Sportkrone wie die Kombi-Ikone Frenzel. Nach 15 Jahren in der Weltspitze hat er im Winter
seine Karriere beendet – nachdem er bei der Weltmeisterschaft in Planica mit der Silbermedaille im Team noch seine insgesamt 18. WM-Medaille gewann.

Als sächsische Sportlerin des Jahres 2023 wurde Denise Herrmann-Wick vom WSC Erzgebirge Oberwiesenthal ausgezeichnet. Die ehemalige Biathletin trumpfte 2023 mit einem WM- und Gesamtweltcuptitel im Sprint sowie als zweifache Vizeweltmeisterin in der Verfolgung und mit der Damen-Staffel noch einmal groß auf, bevor auch sie ihre großartige Karriere beendete.

Die sächsische Mannschaft des Jahres 2023 ist das 2er- und 4er-Bobteam um Francesco Friedrich mit den Anschiebern Alexander Schüller (Sachsen-Anhalt) Felix Straub und Candy Bauer (beide Sachsen). Das Team absolvierte wieder eine starke Saison: Bei der Bob- und Skeleton-Weltmeisterschaft in St. Moritz holte die Truppe den WM-Titel im Vierer- und Silber im Zweier-Bob. Darüber hinaus sprang der Vize-Europameistertitel im Viererbob und EM-Bronze im Zweierbob heraus. Dazu gab es mit dem Viererbob den Weltcup-Gesamtsieg und Gesamtweltcup-Silber im Zweierbob.

Weitere Sportkronen vergeben

Als Trainer des Jahres2023 wurde Stefan Poser ausgezeichnet. Der ehemalige Leichtathletik-Coach (bis 2022) betreut aktuell in seinem Ruhestand die Skeletonis Axel Jungk und Susanne Kreher.

Die Sächsische Sportkrone für das Lebenswerk wurde an Rainer Leipnitz verliehen. Er ist seit 60 Jahren im Vereinssport bei der Turn- und Sportgemeinschaft Markkleeberg aktiv und war mehr als drei Jahrzehnten an der Spitze des Vereins tätig. Jetzt hat der 73-Jährige die Führung zwar abgegeben, aber sein Herz schlägt weiter für das Ehrenamt und den Sport. Leipnitz verkörpert „das Ehrenamt in Person“, hat das Bundesverdienstkreuz sowie mehrere LSB-Auszeichnungen erhalten.

Als Förderer des Jahres wurde die Stadt Leipzig geehrt. Sachsens einwohnerstärkste Stadt fördert den Breiten- und Leistungssport seit Jahren auf einem hohen Niveau. Sowohl die Investitionen in die Sportinfrastruktur, beispielsweise der Neubau einer barrierefreien Sechsfelder- und Schwimmhalle oder die Unterstützung von Schwerpunktsportarten hilft dem organisierten Sport in Leipzig. Darüber hinaus richtet Leipzig als Gastgeber eine beachtliche Anzahl an nationalen und internationalen Großsportveranstaltungen, wie die in diesem Jahr stattfindende UEFA EURO 2024 und das Internationale Deutsche Turnfest 2025 aus.

Sachsens Nachwuchssportler des Jahres 2023 ist Kanu-Rennsportler Tobias Hammer vom WSV „Am blauen Wunder“ in Dresden. Sächsische Nachwuchssportlerin des Jahres 2023 ist Bobfahrerin Maureen Zimmer vom BSC Sachsen Oberbärenburg. Hammer krönte sich bei den Junioren-Weltmeisterschaften im italienischen Auronzo über die nichtolympische Distanz von 1.000 Metern im Einer- und Zweier-Kajak zum Doppel-Weltmeister. Zum Abschluss der Saison paddelte der 21-Jährige bei der U23-EM in Portugal noch zu Silber im K1 über 1000m. Die Bob-Pilotin Maureen Zimmer aus dem Taunus ist Juniorinnen-Weltmeisterin im Mono- und Zweierbob und auf dem Weg in die Weltspitze. Die 27-Jährige wurde zusätzlich Juniorinnen-Europameisterin.

Als Talentstützpunkt des Jahres wurden in diesem Jahr zwei Vereine ausgezeichnet, der RennRodelClub Altenberg und der CVV CheerMANIA Auerbach. Der RennRodelClub Altenberg ist für seine außerordentliche Nachwuchsarbeit mit Individualförderung am Talentstützpunkt und Weltklasseathletin Jessica Degenhardt bekannt. 2022 initiierte der Verein gemeinsam mit der Stadt Altenberg ein Kita-Projekt fürs Rodeln an insgesamt acht Kita-Einrichtungen. Viele Vereinsmitglieder unterstützen ehrenamtlich als Kampfrichter*innen und Helfer*innen bei Wettbewerben am Eiskanal in Altenberg.
Der Verein CCV CheerMANIA ist seit mehr als 20 Jahren auf Landesniveau und bei deutschen Meisterschaften erfolgreich vertreten. Mit 320 Mitgliedern ist der CVV CheerMANIA der größte sächsische Cheerleading-Verein und einer der zehn größten in Deutschland. Neben der regionalen Talentfördergruppe mit Sportlerinnen und Sportlern aus dem Vogtland, Zwickau und Chemnitz, setzt sich der Verein mit einem GTA-Angebot an einer Schule, einem Inklusionsteam (Red Maniacs) sowie im Bereich Kinderschutz und Prävention besonders stark ein.

Zum zweiten Mal wurde auch ein Förderpreis für den Nachwuchstrainer des Jahres verliehen: Geehrt wurde der ehemalige Bundesstützpunkttrainer im Bobsport, Andreas Zschocke. Am Stützpunkt in Altenberg trainierte er unter anderem Eric Franke, Alexander Czudaj, Alexander Schüller, Maximilian Illmann, Cathleen Martini, Tim Kesseler und Mareen Zimmer. Seine Athletinnen und Athleten holten im vergangenen Jahr zahlreiche internationale Podiumsplätze.
Die Nachwuchsförderpreise wurden von der Stiftung Sporthilfe Sachsen verliehen und sind mit je 1.000 Euro für Sportler, Sportlerin und Trainer*in sowie 2.500 Euro für den Talentstützpunkt dotiert. Zu den früheren Preisträger*innen gehören auch Sportgrößen wie Tina Dietze, Tina Punzel und Sophie Scheder, Eric Frenzel, David Storl oder Tom Liebscher-Lucz.

Umfrageergebnis Sachsens Sportler, Sportlerin und Mannschaft des Jahres 2023

Sportler des Jahres 2023

1. Eric Frenzel
2. Tom Liebscher-Lucz
3. Martin Schulz
4. Franz Anton
4. Rico Bogen
4. Max Gelhaar
4. Daniel Harnisch
4. Axel Jungk
4. Max Poschart
4. Peter Kretschmer

Sportlerin des Jahres 2023

1. Denise Hermann-Wick
2. Julia Taubitz
3. Selina Freitag
4. Jessica Degenhardt
4. Anastasia Blayvas
4. Katharina Hennig
4. Tanja Schlosser
4. Jenny Nowak
4. Anna Marie Seidel
4. Susanne Kreher

Mannschaft des Jahres 2023

1. Bobteam Friedrich
2. RB Leipzig
3. Finswimming Männer
4. Football - Dresden Monarchs
4. Goalball - Chemnitzer Ballspielclub
4. Kanu Slalom
4. Orientierungstauchen Männer
4. Sitzvolleyball Männer
4. Sportakrobatik
4. Finswimming Frauen