Zum 26. Mal wurde die landesweite Umfrage nach Sachsens Sportlerin, Sportler und Mannschaft des Jahres durchgeführt, über 8.000 Sportfans hatten ihre Stimme abgegeben. Zur Hälfte ging erneut das Votum der sächsischen Sportjournalisten in das Gesamtergebnis ein.
Olympiasieger Eric Frenzel (SSV Geyer) errang seinen fünften Umfragesieg in Folge und hat damit Skispringer Jens Weißflog sowie Diskuswerfer Lars Riedel überholt, die jeweils vier Mal zu Sachsens Sportler des Jahres gewählt wurden. Wassersprung-Europameisterin Tina Punzel (Dresdner SC 1898), sicherte sich erstmals den Titel als Sachsens Sportlerin des Jahres und wird damit genau zehn Jahre nach Heike Fischer-Jung als zweite Wasserspringerin in der Geschichte der Gala mit Sachsens Sportkrone ausgezeichnet. Für das Bobteam um Francesco Friedrich (BSC Sachsen Oberbärenburg) ist es ebenfalls der erste Sieg in der sächsischen Sportlerumfrage. Friedrich holte mit Anschieber Thorsten Margis sowie mit Martin Grothkopp und Candy Bauer 2018 in Pyeongchang den Olympiasieg im 2er- und 4er-Bob. Zum letzten Mal wurde 1995 ein Bobteam zu Sachsens Mannschaft des Jahres gewählt, damals der Czudaj-Viererbob.
LSB-Präsident Ulrich Franzen eröffnete die Sächsische Sportgala im seit Wochen ausverkauften Internationalen Congress Center Dresden. Er würdigte die Umfragesieger als Aushängeschilder für den sächsischen Sport: „Unsere Sportler des Jahres haben 2018 mit hervorragenden Leistungen überzeugt und das kleine, starke Sportland Sachsen sehr erfolgreich auf dem internationalen Parkett vertreten. Durch ihre Zielstrebigkeit, ihren Fleiß und ihr beispielhaftes Auftreten in und außerhalb der Sportarenen sind sie vor allem für den sportlichen Nachwuchs große Vorbilder und Identifikationsfiguren für viele Menschen in Sachsen.“
Insgesamt gewannen die Aktiven aus dem Freistaat im vergangenen Jahr 61 internationale Medaillen im Spitzenbereich, der Nachwuchs steuerte weitere 56 Plaketten bei.
Unter anerkennendem Beifall des Publikums verabschiedete Franzen den Slalom-Kanuten Jan Benzien, Skispringerin Ulrike Gräßler und Rennrodler Ralf Palik sowie den Nordischen Kombinierer Björn Kircheisen, der aufgrund seiner Trainertätigkeit nicht an der Gala teilnehmen konnte. Die sächsischen Athleten beendeten im vergangenen Jahr ihre leistungssportliche Laufbahn und können auf erfolgreiche Karrieren zurückblicken.
Die Sieger in den Umfrage-Kategorien
Sportlerin des Jahres 2018 im Freistaat Sachsen ist die Dresdner Wasserspringerin Tina Punzel. Sie kam mit einem kompletten Medaillensatz von den Europameisterschaften nach Hause: Aus jeweils drei Meter Höhe holte sie Gold im Mixed-Wettbewerb, Silber im Synchron und Bronze als Solistin. Damit war sie die erfolgreichste deutsche Teilnehmerin bei den erstmals ausgetragenen European Championships in Glasgow.
Sachsens Sportler des Jahres 2018 Eric Frenzel drückte den Olympischen Spielen von Pyeongchang seinen Stempel auf. Mit zweimal Gold - im Einzel von der Normalschanze sowie im Team von der Großschanze - und einmal Bronze im Einzel von der Großschanze war er Deutschlands erfolgreichster Olympiateilnehmer 2018. Seit 2014 wurde er nun zum fünften Mal in Folge zum sächsischen Sportler des Jahres gekürt.
Als Mannschaft des Jahres 2018 wurde das Bobteam um Francesco Friedrich geehrt. Das hatte in Pyeongchang maximalen Erfolg: Olympiasieger im 2er-Bob, Olympiasieger im 4er-Bob. Dazu gab es im vergangenen Jahr EM-Gold im Zweier- und Silber im Viererbob.
Weitere Sportkronen vergeben
Der Trainer des Jahres wurde wie in den Vorjahren von den sächsischen Sportjournalisten direkt gewählt. Ausgezeichnet wurde Gerd Leopold, der Bundesstützpunkttrainer der sächsischen Bobteams. Seit über zehn Jahren trägt er mit seiner Arbeit maßgeblich dazu bei, dass reichlich Edelmetall aus den Eisrinnen dieser Welt in den Freistaat Sachsen geholt wird. Das vergangene Olympiajahr war für ihn besonders erfolgreich: In Pyeongchang gewannen seine Schützlinge unter anderem zweimal Gold und einmal Silber.
Die Sächsische Sportkrone für das Lebenswerk wurde an Horst Hinze verliehen. Der engagierte Ehrenamtler ist seinem Verein, dem AC 1897 Werdau, sowie dem Ringen seit über 60 Jahren treu geblieben. Seine Trainerlaufbahn brachte mehr als 140 DDR-Meister sowie 30 deutsche Meister hervor – noch heute ist der 83-jährige als Übungsleiter im Kinder- und Jugendbereich aktiv.
Als Förderer des Jahres wurde die Obstland Dürrweitzschen AG geehrt. Gewürdigt wurde das Unternehmen für sein langjähriges Sportengagement in Sachsen. Es fördert Institutionen, Verbände, Vereine und Athleten im Breiten-, Nachwuchs- und Spitzensport.
Sachsens Nachwuchssportler des Jahres sind die Ringerin Anastasia Blayvas sowie der Slalom-Kanute Lennard Tuchscherer. Blayvas erkämpfte sich 2018 Bronze bei den Youth Olympic Games in Buenos Aires, Tuchscherer gewann unter anderem mit dem deutschen C1-Team Gold bei der U23-WM im Kanu-Slalom.
Talentstützpunkt des Jahres sind die ChemCats aus Chemnitz. Der Basketball-Verein hat im Laufe der Zeit zahlreiche Jugend- und A-Nationalspielerinnen hervorgebracht und zeichnet sich durch eine hervorragende Nachwuchsarbeit aus.
Die Nachwuchsförderpreise wurden von der Stiftung Sporthilfe Sachsen verliehen und sind mit je 1.000 Euro für die Sportler sowie 2.500 Euro für den Talentstützpunkt dotiert. Zu den früheren Preisträgern gehören auch Sportgrößen wie Tina Dietze, Tina Punzel und Sophie Scheder, Eric Frenzel, David Storl oder Tom Liebscher.
Umfrageergebnis Sachsens Sportler des Jahres 2018
Sportlerin des Jahres 2018
- Tina Punzel - 20,2 %
- Tina Dietze - 19,5 %
- Christina Schwanitz - 16,2 %
- Kristin Gierisch - 12,4 %
- Denise Herrmann - 11,2 %
- Rebekka Haase - 6,7 %
- Marie Pietruschka - 4,2 %
- Elena Poschart - 4,0 %
- Steffi Kriegerstein - 3,4 %
- Melanie Gebhardt - 2,1 %
Sportler des Jahres 2018
- Eric Frenzel - 31,5 %
- Franz Anton - 17,8 %
- Richard Freitag - 11,5 %
- Martin Schulz - 8,2 %
- Tom Liebscher - 8,2 %
- Stefan Bötticher - 7,8 %
- Peter Kretschmer - 4,6 %
- David Storl - 4,3 %
- Steffen Zeibig - 3,4 %
- Nico Ihle - 2,7 %
Mannschaft des Jahres 2018
- Bobteam Francesco Friedrich - 27,6 %
- Dresdner SC, Volleyball Damen - 14,5 %
- RB Leipzig - 13,0 %
- Team Nico Walther - 11,0 %
- Leipziger KC - 10,7 %
- SC DHfK Handball - 8,6 %
- BFV Ascota Chemnitz - 4,4 %
- TC Nemo Plauen - 4,2 %
- Bobteam Stephanie Schneider - 3,3 %
- Dresdner SC, Sitzvolleyball - 2,6 %