„Mit größtem Bedauern hat der Landessportbund Sachsen (LSB) die Entscheidung getroffen, auch im zweiten Jahr in Folge auf die Ausrichtung seiner wohl glamourösesten Veranstaltung zu verzichten“, erklärt LSB-Präsident Ulrich Franzen. „Trotz großer Betroffenheit lässt es die Ungewissheit über die Entwicklung der Virusvarianten und Corona-Infektionszahlen in den Wintermonaten nicht zu, ein solch lebendiges Fest zu planen. Uns ist dieser Schritt nicht leichtgefallen, doch im Sinne der Gesundheit aller Beteiligten schien uns dieser Entschluss als der vernünftigste“, führt er fort.
Wenngleich die Freude über die Rückkehr zum Vereinssport und -leben groß sei und die Euphorie hinsichtlich der bestehenden Lockerungen für den Trainings- und Wettkampfbetrieb nicht gebremst werden solle, sei die Planung einer solch großen und geselligen Festivität nicht verantwortbar. Zwar stimme die aktuelle Entwicklung des organisierten Sports in der gegenwärtigen Corona-Lage positiv und erlaube es, neben dem aktiven Sport auch Zusammenkünfte und Feierlichkeiten in Präsenz durchzuführen – was der LSB auf Vereinsebene begrüßt. Unglücklicherweise lässt das Infektionsgeschehen keine realistische Prognose zu, inwieweit es Anfang Januar möglich sei, eine Großveranstaltung wie die Sächsische Sportgala mit Publikum, Tanz und einem ansprechenden Rahmenprogramm, ohne diverse Einschränkungen (etwa das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes, ein Nachweis des Impfstatus oder gar die Vornahme von Vor-Ort-Tests) auszurichten.
Besorgniserregend sei vor allem die rasante Ausbreitung der neuartigen Delta-Variante. „Zum aktuellen Zeitpunkt ist weder vorhersehbar, ob es weitere Formen der Mutation geben wird, die uns erneut strenge Schutzmaßnahmen und Hygieneauflagen beschert. Noch wissen wir, in welchem Ausmaß eine solch fröhliche Feierlichkeit, bei der alle eng beieinander sind und die vor allem von einem aktiven Miteinander lebt, realisierbar ist“, sagt Christian Dahms, Generalsekretär des LSB.
Die Vielzahl offener Fragen mache die seriöse Planung der Sächsischen Sportgala 2022 gegenwärtig nicht möglich. Auch im Sinne der guten Zusammenarbeit mit den wichtigen externen Partnern, muss eine solche Entscheidung frühzeitig getroffen werden. „Das fängt bei der Frage nach einem Testzentrum vor dem ausverkauften Internationalen Congress Center Dresden an und hört bei der Gestaltung des Rahmenprogramms auf“, führt er exemplarisch auf. Zudem betont Dahms: „Wenn es darum geht, die Preisträger für herausragende Leistungen im Sport und im Umfeld des Sports zu feiern, gehören auch große Emotionen, eine ausgelassene Stimmung und unbeschwertes Beisammensein dazu. Dieses können wir zum gegenwertigen Zeitpunkt nicht gewährleisten.“
Sportlerwahl wird nach einem Jahr Pause wieder durchgeführt
Umso erfreulicher zeigt er sich darüber, dass die Wahl zu Sachsens Sportlerin, Sportler und Mannschaft des Jahres 2021 auch ohne die Sächsische Sportgala stattfinden kann. „Insbesondere nach den schwierigen Monaten und Herausforderungen aufgrund der Corona-Pandemie freuen wir uns, im Olympiajahr wieder sportliche Leistungen prämieren zu können. Wenn auch nicht in gewohnter Form, werden wir unseren Athletinnen und Athleten eine angemessene Bühne bieten“, kündigt Dahms an. Über das genaue Format macht er dabei noch keine Angaben.
Zugleich wolle er sich auch für die große Einsatzbereitschaft und das Engagement in den sächsischen Sportvereinen bedanken und verspricht, „unsere Mitgliedsorganisationen in dieser Krise weiterhin bestmöglich zu unterstützen.“ Sobald es möglich sei, wolle der LSB gemeinsam mit seinen Mitgliedern den sächsischen Sport gebührend feiern.
Nicht zuletzt hofft Dahms im Namen des gesamten LSB, die sportlichen Leistungen des kommenden Jahres bei einer Gala im Januar 2023 wieder festlich prämieren zu können. Denn: „Das Meißner Porzellan der Sächsischen Sportkronen sollte nicht das einzige sein, das edel glänzt“. Auf der Sächsischen Sportgala werden seit 1993 die Auszeichnungen für Sportler, Sportlerin und Mannschaft des jeweiligen Jahres vergeben. Auch Nachwuchstalente, Trainer und das Lebenswerk werden prämiert.